Ein aktuell anhaltender Trend zeigt, dass viele kleinbäuerliche Betriebe in Österreich dem wirtschaftlichen Druck nicht mehr standhalten können. Dies führt dazu, dass sie ihre Felder an andere Bauern verpachten oder verkaufen müssen. In der Folge wachsen Großbetriebe weiter an und benötigen dadurch mehr Platz für die Tiere und das zusätzliche Futter. Aufgrund von neuen Tierhaltungsformen und strengeren Tierschutzgesetzen braucht das Vieh mehr Raum. Zubauten, Umbauten oder Neubauten sind das Ergebnis, wobei zusätzliche Wachstumsreserven für etwaige Erweiterungen eingeplant werden müssen. Diese, auf ein Vielfaches ihrer ursprünglichen Größe anwachsenden Ställe, nehmen einen wichtigen Teil des ländlichen Erscheinungsbildes für sich in Anspruch. Beschriebene Landwirtschaftshallen integrieren sich schwer in das bestehende Umfeld und produzieren enorme Dachflächen, welche atypisch für den alpenländischen Raum sind. Sie werden damit oft als Fremdkörper in der Umgebung wahrgenommen und als negativ empfunden. Aus dieser Problemlage heraus, widme ich diese Arbeit der ruralen Baukultur, im speziellen jener des Salzburger Lungaus. Meine Erkenntnisse der fotografischen und theoretischen Bestandsaufnahme lasse ich im Entwurf der Umplanung eines bestehenden Stalles einfließen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, durch angemessene und sensible Architektur nicht nur die gesellschaftliche Akzeptanz für landwirtschaftliche Betriebe zu steigern, sondern auch die wertvolle Kulturlandschaft des Lungaus für den Tourismus zu erhalten. Durch gut geplante Ställe, artgerechte Tierhaltung und transparenter wie auch gewissenhafter Herstellung der Produkte, wird dieses Ziel erreicht.