Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Gestaltung eines Quartiers als Antwort auf die Frage der möglichen Nachnutzung eines alten Kinos. Im Speziellen wird dabei das Volkskino und dessen städtebaulicher Rahmen im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht behandelt und neu definiert. Um ein Verständnis für Topos und Typus zu generieren, werden Stadtteil und Kino in ihren Charakteristika analysiert. Aus der Analyse der lokalen und gebäudetypologischen Entwicklung ergeben sich spezifische Fragestellungen für die Entwicklung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts. Die Quartierentwicklung umfasst sowohl die Transformation des Bestandes als auch die Schaffung von neuem Wohnraum und den Entwurf eines Stadtteilparks. Das bestehende Kino wird dabei in ein Quartiershaus umgewandelt und durch ergänzende Funktionen erweitert. Ein Kindergarten, Arbeitsplätze und eine Bibliothek finden im Quartiershaus ihren Platz und steigern das soziokulturelle Angebot des Stadtteils. Das Zentrum bildet der ehemalige Kinosaal, ein heute überwiegend ungenutzter Gemeindesaal, dessen großzügige Raumressource einen Möglichkeitsraum sowie die soziale Mitte des Kinoquartiers bildet. Der Raum kann für verschiedenste Zwecke eingenommen werden: Für private und öffentliche Feierlichkeiten, Theatervorführungen, Filmvorstellungen, als erweiteter Spielraum des Kindergartens oder als Lesesaal der Bibliothek. Durch die Transformation wird der Raum zum urbanen Wohnzimmer der gesamten Bevölkerung.