Der älteste Teil der kroatischen Hafenstadt Rovinj wurde auf der ehemaligen Insel Monte Rosso, die bis 1763 durch einen Kanal vom Festland getrennt war, gegründet. Am höchsten Punkt der heutigen Halbinsel befindet sich ein Plateau, auf dem die Kirche zur Heiligen Euphemia errichtet wurde. Unterhalb des Kirchenvorplatzes in südlicher Richtung liegt ein großes Grundstück, das sich zwischen dem begrünten Park im Westen und der feingliedrigen Altstadtstruktur im Osten aufspannt. Die südliche Grenze wird von der Promenade und dem davor liegenden öffentlichen Strand gebildet. Diese Konversionsfläche reißt eine Lücke in den historischen Bestand. Ein im Jahr 2007 durchgeführter Realisierungswettbewerb sollte diesen Baugrund durch die Errichtung eines Fünfsternehotels neu beleben. Die Umsetzung des Siegerprojektes wurde durch Proteste gestoppt, da der Maßstab, die Struktur der Fassade als auch die Nutzung des Prestigeprojektes keine Bezüge zum örtlichen Kontext herstellen konnte. Diese räumlich als auch funktionale Lücke soll nun durch einen Bildungs- und Begegnungs-Campus geschlossen werden, indem flexibel angelegte Bildungs- und Arbeitsräume (Werkstätten, Ateliers, ect.) durch ein barrierefreies Wegenetz an die Altstadt angeknüpft werden. Ein Seminarhotel schafft Unterkünfte für Lehrpersonal, Schüler*innen, Student*innen und internationale Kursteilnehmer*innen, um den Ort als kulturelle Drehscheibe zwischen lokaler Bevölkerung und internationalen Institutionen kulturell und sozialpolitisch aufzuwerten.