Europa befindet sich inmitten einer umfassenden Energiewende. Herkömmliche Brennstoffe geraten zunehmend in Verruf und politische Ziele für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und für die Übernahme erneuerbarer Energiequellen sind bereits gesetzt. Im Zuge der Stilllegung alter Kraftwerke, stellt sich die Frage über den Verbleib von Industrieruinen und einem angemessenen Umgang mit ihnen als Teil eines kollektiven industriellen Erbes. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einer möglichen Umnutzung des stillgelegten Steinkohlekraftwerks „GKK“ und seiner direkten Umgebung am Ostufer der Kieler Förde. Besonderes Augenmerk wird auf die Erweiterung der angrenzenden Stadtgebiete und das lückenhafte Infrastrukturgeflecht gelegt. Die Kernfrage dabei lautet: Wie kann der Ort in den Wahrnehmungshorizont der Bevölkerung geholt werden? Zur Beantwortung dieser Frage wird das Kieler Nahverkehrsnetz ausführlich beleuchtet, insbesondere hinsichtlich seiner Wasser- und Fahrradwege. In einer städtischen Analyse werden bestehende Strukturen dargestellt und historisch nachvollzogen, um vorhandene Potenziale aufzudecken. Darauf aufbauend wurde ein strategisches Entwicklungskonzept erarbeitet. Der zugehörige Masterplan umfasst unterschiedliche Interventionen zur öffentlichen Nutzung des Geländes und dessen Einbindung in die vorhandenen Verkehrsnetze. Eingriffe in den Bestand werden in unterschiedlicher Ausarbeitungstiefe präsentiert und reichen von reinen Umnutzungsvorschlägen bis hin zu Plänen von Um- und Neubauten. Das Ergebnis der Arbeit präsentiert eine Sammlung an Vorschlägen, die verdeutlichen sollen, dass es eine Alternative zum Abriss gibt, die zur Bereicherung des Stadtbildes beitragen kann.