Das Westkreuz in Berlin bildet neben dem Ost- und Südkreuz einen der größten Verkehrsknoten innerhalb der Stadt. Das Verkehrsgeflecht aus Stadtautobahn und Ringbahn zerschneidet den Bezirk Charlottenburg – Wilmersdorf in kleinere Sub-Bezirke. Diese Stadtfragmente werden mithilfe von städtebaulichen und stadtsoziologischen Stichproben verglichen, um Gegensätze und Missverhältnisse zueinander zu identifizieren. Durch ein Erschließungskonzept werden die teilweise brachliegenden und als Grünraum genutzten Flächen des Westkreuzes für zukünftige Nutzungen zugänglich und Ungerechtigkeiten in Rücksicht auf Umweltbelastungen und soziale Nachhaltigkeit ausgeglichen. Investoren planen die bauliche Erschließung der Restflächen. Die Stadtverwaltung steht unter Druck, als Hauptargument wird von Investorenseite die Wohnungsknappheit in Berlin instrumentalisiert. Entgegen diesen Bestrebungen bietet die vorliegende Arbeit ein Gegenkonzept an, das eine gerechte Verteilung von Nachverdichtungsmaßnahmen und deren unmittelbaren Auswirkungen vorsieht. Durch einen typologischen Austausch werden die vorwiegend homogen strukturierten Stadtteile rund um das Westkreuz als Wohnraum für eine sozial breiter gefächerte Schicht zugänglich. Das Westkreuz selbst bleibt als Naherholungsraum erhalten und wird als solcher zur Gänze erschlossen.