Die im südlichen Burgenland gelegene Stadtgemeinde Oberwart besitzt aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs Anfang der 60er Jahre eine besondere Dichte an Gebäuden der Moderne. Das allgemein öffentliche Krankenhaus Oberwart galt einst als modernste Gesundheitseinrichtung des Landes und war 1985 (nach 18-jähriger Bauzeit) auf dem neuesten Stand der Technik und des architektonischen Verständnisses zur Planung von Gesundheitsbauten. Trotzdem ist es nach nur 36 Jahren Betriebszeit vom Abriss oder Verfall bedroht. Um diesem Schicksal zu entgehen, greift das neue Nutzungskonzept die Typologie des Krankenhauses auf. Als Reaktion auf den voranschreitenden demografischen Wandel und den steigenden Bedarf an alternativen Wohnformen im Alter, sieht die Entwurfsidee eine vollständige Transformation des bestehenden Gebäudeensembles in ein Altenpflegewohnquartier der fünften Generation vor. Neben der Kernnutzung als Wohnanlage für Pensionist*innen entsteht ein durchmischtes Quartier für alle Generationen. Grundlage des Quartiersgedanken ist der Geist der Gemeinschaft. Somit obliegen sämtliche angebotene Funktionen nicht ausschließlich der Bewohnerschaft, sondern stehen ausdrücklich allen ansässigen Nutzergruppen, aber auch Externen zur Verfügung. Zur Umsetzung wird die von Beton und Asphalt dominierte Struktur bis auf das Grundgerüst á la Maison Domino entkernt und durch den Einsatz des nachhaltigen Rohstoffes Holz neu strukturiert. Die Lösung der Entwurfsaufgabe zielt auf den maximalen Erhalt bereits investierter grauer Energie in Form des bestehenden Stahlbeton-Skelettes ab und soll den Rückbau bereits versiegelten Flächen vermeiden. Die einst von Parkplätzen und Autos umgebene, auf Funktionalität und Effizienz getrimmte Gesundheitsmaschine wird zu einem wohnlichen Ort des aktiven Gesundbleibens.