Nach Konflikten und Kriegen sind Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die meisten der Vertriebenen werden zu Binnenvertriebenen, andere zu Flüchtlingen in anderen Ländern. Während die Probleme im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg komplex sind und alle möglichen Ressourcen benötigt werden, ermittelt diese Arbeit einen Vorschlag für soziologische, architektonische und bautechnische Antworten mit Blick auf eine der am stärksten bombardierten Regionen in Syrien, Damaskus. Diese Masterarbeit analysiert traditionelle und neue Wohnhäuser in Bezug auf deren soziologischen Kontext, in Bezug auf Raumbildungen und klimatische Qualitäten, sowie auf ihre Bautechnik, um Typologien zu entwickeln, die ein Katalysator für den umfangreichen Bedarf an dem Wiederaufbau von Gemeinden sein kann. Außerdem bringt die These Lösungen hervor, die für eine Nachkriegs-Wohnbebauung geeignet sein könnten. Historische Baumaterialien und Bautechniken werden berücksichtigt, weil dadurch die Selbstermächtigung der Bewohner*innen entsteht, ihre Häuser unabhängig von professionalisierter internationaler Bauindustrie zu errichten. Die klimatischen, sozialen und finanziellen Qualitäten historischer Bautechniken spielen dabei eine wesentliche Rolle. Im Gegensatz zu temporären und vorübergehenden Unterkünften, die Siedlungen in einem slumähnlichen Zustand zurücklassen, schlägt meine These ein prozesshaftes, dauerhaftes Wiederaufbaumodell vor, um langfristig eine Grundlage für das zu schaffen, was dringend notwendig ist. Die diese Diplomarbeit ergänzende Arbeit von Wesam Abo Shash widmet sich dem Wiederaufbau der syrischen Gesellschaft nach dem Krieg und präsentiert einen Entwurf für ein Ausbildungszentrum, wo u.a. Schulungen für das Bauen mit Lehm durchgeführt werden, das als architektonische, soziale und selbstermächtigende Grundlage für einen Wiederaufbau dienen soll.