Neben seiner prominenten Lage sind es vor allem die deutlich ablesbaren Spuren aus unterschiedlichen Zeitschichten, die den Schlossberg in Landsberg zu einer Besonderheit machen: So umschließt die mittelalterliche Stadtmauer den südlichen Teil des Bauplatzes. Auch der ehemalige Bierkeller im Zentrum des Areals ist mit seinen geziegelten Tonnengewölben gut erhalten und dient als Relikt der Zeit nach dem Abriss des Landsberger Schlosses im 19. Jahrhundert. Die Schlossbergschule ist als jüngstes Gebäude prägend für die Stadtsilhouette und fungiert seit über hundert Jahren als Landmarke. In der Masterarbeit wird dem Ensemble eine neue bauliche Schicht hinzugefügt. Die Thematik der Schichtung findet sich auch im Aufbau der Arbeit wieder: Diese ist in vier Kapitel gegliedert, in der jeweils die drei baulichen Schichten – Mauer, Gewölbe und Schlossbergschule – individuell beleuchtet werden. Im Kapitel „00 Gegenwart“ wird der heutige Bauort beschrieben, während sich Kapitel „01 Vergangenheit“ mit der historischen Entwicklung des Areals auseinandersetzt. In Kapitel „02 Die Schichtung“ wird das Thema Bauen im Bestand genauer betrachtet. Anhand realisierter Architekturbeispiele werden verschiedene Schichtungsprinzipien herausgearbeitet, die für den späteren Entwurf maßgebend sind. Kapitel 03 präsentiert den Entwurf einer neuen Schicht als mögliche Perspektive. Die Fragmente der Geschichte sollen dabei erhalten bleiben und mit zeitgenössischen Elementen und Neubauten zu einem einheitlichen Areal verschmelzen – die Vergangenheit wird weitergebaut. Um den Schlossberg wieder in die Stadtstruktur zu integrieren, dienen die Gebäude der Öffentlichkeit und als Anziehungspunkt für Touristen. Der Bestand wird durch Interventionen transformiert und umgenutzt und durch die Neubauten ergänzt und konserviert.