Die Stadtverwaltung von Mailand hat das Potenzial leerstehender und ungenutzter Flächen in der Stadt wiedererkannt und einzelne Wettbewerbe für eine Umnutzung ausgeschrieben. Darunter zählt auch der ehemalige Schlachthof (ital. Ex Macello) im Stadtviertel Calvairate, wo ein Mischgebiet aus Bestand und Neugebautem entstehen soll. Städtische Räume beeinflussen durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Variablen die Aktivitäten von Bewohner*innen und Besucher*innen. Eine dieser Variablen ist das gebaute Umfeld. Damit für die Umgebung und Umwelt ein positiver Beitrag geleistet werden kann, sollten freie Flächen gezielt umgenutzt werden. Der öffentliche Raum muss auch im sozialen Sinne zurückerobert werden. Gemeinschaftsfördernde Funktionen müssen für junge und alte Bewohner*innen, für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen entstehen. Das gilt für die Peripherie sowie für die Stadt selbst. Dabei ist die gebaute Umgebung die Grundlage einer positiven Entfaltung des Quartiers. Viele Städte werden durch ihre Größe nicht mehr als etwas Geschlossenes erkannt, sondern als eine Art Collage aus vielen kleinen Vierteln und Zentren, die in unterschiedlichen Epochen entstanden sind. Diese Unterschiedlichkeit der Stadtteile entsteht durch verschiedene charakterisierende Elemente, wie Materialien, Farben, oder Raumabfolgen, die die Bewohner*innen im besten Fall positive Bezüge herstellen lässt. Dieses Prinzip der Wiedererkennung soll im Entwurf durch öffentliche und private Höfe geschaffen werden. Die Bewohner*innen sollen Bezüge zu dem Quartier und ihrem Hof herstellen. Die Höfe sollen eine Art zusammengesetzte Collage aus unterschiedlichen Atmosphären für die Bewohner*innen werden. Jeder Hof hat einen anderen Charakter, der durch neue bauliche Elemente und Freiraumgestaltung sichtbar wird.