Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Erkennen und Wiederentdecken, Darstellen und Aufzeigen und Entschlüsseln und Kombinieren der industriellen und infrastrukturellen Stadtgestalt Magdeburgs. Es werden vorgefundene strukturelle und bauliche Elemente herausgestellt und in neue Zusammenhänge gebracht. Das Bestreben fragt trotz der technischen Ortlosigkeit der modernen Bau- und Infrastrukturen nach einer ortstypischen „Sprache“, welche Magdeburg baulich bildet, mit der es sich positiv identifiziert und auch optimistisch weitergebaut werden könnte. Um diese spekulative Sprache zu finden, muss eine Beschreibung des Sprachsystems und seiner Regeln unternommen werden. Diese entwickelte Grammatik basiert auf dem Wiedererkennen und Bezeichnen der vorgefundenen Stadtstruktur und entsteht durch den Transfer in die architektonische Aufzeichnung. Sie soll typische Merkmale, identitätsstiftendes und prägendes Gegenwärtiges – Immanentes – herausheben und in neue Bezüge setzen. Natürlich ließe sich ein solches Verfahren auch für andere stark industriell geprägte Städte Deutschlands denken. Dennoch ist Magdeburg durch seine vorgefundenen infrastrukturellen und landschaftlichen Gegebenheiten besonders und einzigartig, die in weitere Folge, mit der zentralen Wasserverkehrslage in Mitteldeutschland und der Anbindung an die Elbe korreliert. Die Frage nach einer Grammatik in den baulichen Strukturen, welche sich durch das Lesen und Aufzeichnen von industriell-technischen, landschaftlich-strukturellen und wissenschaftlich-inhaltlichen Ebenen ergibt, destilliert im Laufe der Arbeit in eine, sich nahe dem Stadtzentrum befindende, auffällige „Leere“, die der Verkehrsinfrastruktur und Industrieflächen geschuldet ist. Auf Grundlage der immanenten Grammatik kommt es hier zu einer neuen Verknüpfung mit den nördlichen Industriegebieten an die innerstädtische Struktur. Dieser Entwurf ist spekulativ und wendet eigene Beobachtungen und Einzelstudien an, damit Fragen nach möglichen Potentialen räumlicher Weiterentwicklung als Qualitäten und Fehlstellen, als Vorhandenes und Fehlendes, als Positives und Negatives aufgespürt und diskutiert werden können.