Die vorliegende Arbeit soll die Potentiale und den Wert eines Museums für die Stadt Fürstenfeld betonen. Kultur ist, wie auch die Umwelt, eine Ressource, die erschlossen und genutzt werden kann. Sie kann den sozialen Zusammenhalt, das Wissen und die jeweilige Wirtschaft fördern und das Kulturerbe aufwerten und erhalten. Kunst und Kultur führen zu integrativem Wachstum, also dem Austausch von Gedankengut unter den Bevölkerungsgruppen. Am Beispiel Fürstenfeld ist erkennbar, dass eine Stadterneuerungspolitik des Kulturgut-Abbruchs in den 1960er Jahren sich bis heute zu einer Politik der Erhaltung und zukunftsorientierten Stadtentwicklung gewandelt hat. Die Zukunftshoffnung der Stadt Fürstenfeld wird in die Faktoren Wirtschaftswachstum und Bevölkerungszuwachs gelegt, welche folglich wiederum eng mit gelebter Kultur, Kreativwirtschaft und Pflege der Identität verbunden sind. Das Stadtmuseum Pfeilburg spielt eine besondere Rolle in dieser Kulturvermittlung, denn es stellt in seiner physischen Form (i.e., als Baudenkmal) einen Zeitzeugen der Geschichte dar. In seiner programmatischen Form bündelt es die Zeit als konsumierbares Gut für den Betrachter bzw. die Betrachterin. Um angemessen mit dem Bestand umgehen zu können, waren umfangreiche Analysen der Geschichte der Stadt Fürstenfeld, der Geschichte der Pfeilburg und der Bausubstanz notwendig. Nach der geschichtlichen Aufarbeitung und Bauaufnahme konnte eine Nutzungsanalyse des bestehenden Museums durchgeführt werden. Zu Beginn des Entwurfsprozesses wurde ein Raumprogramm mit den erforderlichen Flächen erstellt. Der Entwurf beinhaltet eine Gebäudeerweiterung um ca. 150 Prozent, um Zusatznutzungen und Nebenflächen für das bestehende Tabak- und Krutzitürkenmuseum und eine zusätzliche Ausstellung für das Musikmuseum bereitzustellen.