Das Pariser Klimaabkommen schreibt eine Reduktion von aktuell 40 Mrd. Tonnen auf 5 Mrd. Tonnen CO2 bis 2050 vor. Diese Arbeit evaluiert den derzeitigen Stand gebauter Realität und deren Baustoffe. Der Fokus liegt dabei auf zwei Projekten mit experimentellen Zugängen, die neue architektonische und ressourcenschonende Denkansätze im Bereich der technischen Keramik liefern und sich an state of the art-Forschung und -Projekten orientieren. Der Rechercheteil dieser Arbeit besteht aus einer Evaluierung verbauter Stoffe und ihren Emissionsanteilen im globalen Kontext sowie einer Problemanalyse im Zusammenhang mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“. Das erste Projekt beschäftigt sich mit dem Einsatz von gebündelter Sonnenenergie als Ersatz des Trocknungs- und Sintervorgangs von keramischen Massen. Dieser könnte im Zuge eines „Rapid Sinterverfahrens“ den herkömmlichen Trocken- und Brennvorgang von acht Stunden auf wenige Minuten herunterbrechen und in Verbindung mit Rapid Prototyping neue Möglichkeiten in der Herstellung eröffnen, sowie eine enorme Energieeinsparung gewährleisten. Dazu wurde ein Roboter gebaut, der der Sonne folgt. Als Ziel wurde eine Vorwärmung und Sinterung als Linie gesetzt. Im zweiten Projekt wird ein keramisches Modulsystem vorgestellt, das als Bauteil die natürliche Ventilation umliegender Luftmassen durch den sogenannten „Venturi-Effekt“ begünstigt. Inspiriert wurde dieses Modul durch ein Kühlpaneel aus PET-Flaschen, wie es von der Bevölkerung in Bangladesch verwendet wird, um Wellblechhütten zu kühlen. Um das optimale Verhältnis von Neigung und Verengung des Moduls zu finden, wurden die Druckunterschiede von Variationen des Moduls gemessen und in das parametrische Kuppelmodell eingebunden, das anschließend mit einem Keramikdrucker gefertigt wurde.