Am Anfang dieser Arbeit steht die topologische Annäherung an das Douro-Tal, durch das der Fluss westwärts in Richtung Atlantik mäandert. Die Terrassen der Weinberge bilden eine Kulturlandschaft mit visuell beeindruckenden Strukturen, der eine tiefe Widersprüchlichkeit immanent ist. Die Erfahrungen und das gesammelte Wissen ließen uns die „intime“ Beziehung zwischen Mensch und Natur hinterfragen. Die in der Recherche zusammengetragenen Fragmente führten uns zu einem Ort am Ufer des Douro: den thermalen Quellen und verfallenen Bädern von Caldas do Moledo. Dieses Projekt betrachtet nicht nur einen isolierten Ort innerhalb dieses Gefüges, sondern sieht Interventionen an drei Schlüsselpositionen und -funktionen vor. Das ehemalige Grand Hotel, das heute einer Ruine gleicht, soll ausgeweidet und nur das Nötigste hinzugefügt werden, um den Raum zugänglich zu machen. Dieser wird zu einem Pavillon, der vom Thermalpark durchdrungen wird, zu einer Promenade, einem geschützten Dorfplatz für das „Straßendorf“. Gleichzeitig sollen die maroden Thermen durch neue Heilbäder ersetzt werden. Ausrichtung und Geometrie folgen der Dynamik der fließenden Gewässer und des Geländereliefs. Das Volumen streckt sich in die Länge, ohne je flach und monoton zu wirken. Dies geschieht durch die Schichtung und Überlagerung von Wänden und Dachflächen, durch Vor- und Rücksprünge, Hoch- und Tiefpunkte. Die massive Basis bildet der Beton, mit unterschiedlicher Haptik in seiner Oberfläche, auf die sich ein raumbildendes Zelt aus Kastanienholz klammert. Ein Rhythmus aus Massivität und Leichtigkeit entsteht. Mit Verweis auf die in den Fluten des Staudamms versunkenen Bäder sollen neue öffentliche Flussbäder entstehen. Der Entwurf sieht zwei Becken auf unterschiedlicheren Ebenen vor. Ein Becken wird mit kühlem Flusswasser, das andere mit thermalem Wasser gespeist, beide präsentieren sich aufgefädelt an einer Promenade, die das Dorf mit dem Thermalpark verbindet.