Ausgangspunkt der Arbeit ist der im Februar 2020 von UNI Competitions ausgeschriebene Wettbewerb „Opera by the Sea“. Gegenstand dieses Wettbewerbs war der Entwurf eines neuen Operngebäudes im Hafen von Tallinn, Estland. Dieses Gebäude soll rund 2.000 Personen im Hauptauditorium aufnehmen können und der Stadt als neues kulturelles Zentrum dienen. Als Basis für den Entwurf wurde in einem theoretischen Teil zunächst die Geschichte der Oper recherchiert, die Entwurfsgrundlagen des Bautypus erarbeitet und renommierte Opernhäuser in vergleichbarer Lage und Dimension analysiert. Der Entwurf steht im Dialog mit der nahegelegenen Multifunktionshalle Linnahall, entwickelt als richtungsloser Kreis neben der monumentalen Achse der Linnahall eine eigene Identität und verwendet dasselbe Material in einer gänzlich gegensätzlichen Ästhetik. Die Gestaltung des Außenraums schafft eine Verbindung zwischen den beiden gegensätzlichen Baukörpern.
Das Back-of-House wird unter das Gebäude gepackt, darüber entfaltet sich das Foyer um das Hauptauditorium im Zentrum. In beiden Bereichen wurde die Effizienz der Abläufe optimiert.
Entlang der umlaufenden Glasfassade finden sich außen wie innen Helixrampen, die einen Ausblick auf die Umgebung und durch das Gebäude ermöglichen. Dadurch wird in den Rampen das klassische Prinzip des Sehens und Gesehenwerdens der Barockoper wiederbelebt, um das Element der Aussicht erweitert und die direkte Entfluchtung des Saals und des Foyers auf allen Ebenen ermöglicht. Der Saal besitzt durch seine Wandverkleidung eine gleichmäßige Akustik und ermöglicht eine Anpassung der Bühne und des Raumvolumens an verschiedenste Spielformen. Durch die ganztägige Benutzbarkeit von außen wird das Gebäude zu einem öffentlichen Ort.