Ausgangspunkt der Arbeit ist die Tatsache, dass viele kleine Städte in ganz Europa mit den wirtschaftlichen Veränderungen der Globalisierung und des Donut-Effekts zu kämpfen haben. Die Nähe zu Wien wird als größtes Potential Wiener Neustadts betrachtet, um auf die sich verändernden Bedürfnisse der Menschen zu reagieren. Basierend auf einer geschichtlichen und räumlichen Analyse der Stadtstruktur werden der Bahnhof und die Innenstadt zu einer Einheit gestärkt. Als Referenz wurden städtebauliche Prinzipien von Aspern, der Seestadt Wiens in der räumlichen Situation Wiener Neustadts integriert. Eine nahezu identische Pendelzeit von beiden Standorten in die Wiener Kernstadt machen Wiener Neustadt auch als Wohnstandort attraktiv, insofern Mobilitäts-, Gemeinschafts- und Wohnräume wie in der Referenz ein Ganzes bilden. Dazu müssen die Stadtteile in Wiener Neustadt besser mit dem Hauptbahnhof vernetzt und gleichzeitig eine innerstädtische Verdichtung forciert werden. Unterschiedliche Nutzungsmuster des öffentlichen Raums werden zu thematischen Korridoren transformiert. Für die Korridore stellen Durchgängigkeit, räumliche Gerechtigkeit und die Förderung eines lebendigen Stadtlebens übergeordnete Merkmale dar. Daran angrenzende Areale werden als potentielle Entwicklungsflächen für innerstädtische Verdichtung beschrieben. Die Fläche, die den größten Einfluss auf eine städtische Entwicklung bietet, wurde anhand von Analysen der bestehenden Funktionen weiterentwickelt. Methodisch wurden Kreuzungen und Profile der Korridore transformiert und die Entwicklung der Potentialfläche zur Lückenschließung im urbanen Netzwerk herangezogen. Für den Transformationsprozess der Potentialfläche zum neuen Stadtquartier stehen die Menschen im Mittelpunkt. Eine aktive Nutzungsmischung im Erdgeschoß unterstützt den öffentlichen Raum und eine thematische Verteilung der Funktionen verstärkt die Etablierung des sozialen Gefüges.