Reliquiae Reliquiarum

Das verborgene Potenzial des Zagreber Industrieerbes







Bruno Raškaj

Betreuung:
DiplArch Univ.-Prof. Petra Petersson
Institut für Grundlagen der Konstruktion und des Entwerfens
2021
Link zur Diplomarbeit

Historisch gesehen spielt die Industrieära mit Abstand die wichtigste Rolle im Modernisierungsprozess und im exponentiellen Wachstum der Stadt Zagreb. Das Problem der ehemaligen Seidenfabrik, von der diese Arbeit handelt, liegt nicht nur im Ansatz der Revitalisierung und des Wiederaufbaus, sondern auch in der zukünftigen Entwicklung im städtischen Kontext des Viertels Trešnjevka. Die Arbeit zielt darauf ab, die architektonische Qualität eines der industriell wichtigsten Gebäude Zagrebs als Reaktion auf die aktuelle Situation zu evaluieren und hervorzuheben. Jedes Revitalisierungsprojekt ist eigentlich ein Hybrid aus zwei Ruinen, die nebeneinander existieren, aus zwei Geschichten, die nicht den gleichen Anfang, aber die gleiche Zukunft haben. Architektur und Landschaft lassen die Menschen im Allgemeinen an ein Gebäude denken, das sich in der jeweiligen Umgebung befindet. Hier sind die Ruine und sein Umfeld aber voneinander abhängig, weil beide gleich wichtig sind. Mein rückwirkendes Konzept, die Tragstruktur im Hauptgebäude und in den Ruinenpark zu platzieren, vervollständigt die Beziehung zwischen Innen und Außen, womit die Grenze zwischen dem Alten und dem Neuen aufgehoben scheint. Die Gebäudekonstruktion ist eigentlich wie das Skelett eines Menschen. Nach dem Tod ist es das einzige, was gegenwärtig bleibt. Schließlich deckt sich dadurch die Authentizität des Materials mit der Authentizität der umgebenden Natur. Das Ergebnis ist eigentlich eine urbane Grünfläche, die irgendwo zwischen dem Park und dem Wald steht, aber immer wieder mit ihrem Ursprung verbunden ist.