Die Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik Stadt, im Speziellen mit der urbanen Peripherie und sucht nach städtebaulichen und architektonischen Methoden für eine gestalterische Bearbeitung typischer Raumsituationen am Stadtrand. A priori stellt sich die Frage, wie diverse Mischnutzungen zwischen Wohnen, Arbeiten und Freizeit räumlich und sozial funktionieren und welche Rolle dabei dem öffentlichen Raum zugeschrieben werden muss. Konkret wird südwestlich von Graz, an der Grenze zum Stadtrandbezirk Puntigam, ein Wohn- und Freizeitpark für die Gemeinde Seiersberg- Pirka entworfen. Im Sinne einer qualitativen Nachverdichtung des kleinteilig fragmentierten Gebietes soll eine Großform Grenzen definieren und eine übergeordnete Hierarchie etablieren. Der monofunktionalen Bebauung wird ein eingeschossiger Baukörper entgegengesetzt. Dieser steht im wahrnehmbaren Gegensatz zum stadträumlichen Kontext und soll als eine Art Merkzeichen wahrgenommen werden. Die Großform bietet Platz für unterschiedliche Nutzungsszenarien und begrenzt gleichzeitig eine öffentlich zugängliche Parklandschaft.
Das Grundgerüst der Großform bildet eine Stahlbetonkonstruktion, bestehend aus einem Stützenraster, sowie Fundament- und Deckenplatte. Je nach Bedarf können ein, zwei oder beliebig viele Felder des Rasters zu einer Wohnung, einem Büro, einem Fitnessraum oder beispielsweise einem Lagerraum ausgebaut werden. Sämtliche Elemente und Bauteile werden im Edelrohbau ausgeführt und funktionieren sowohl technisch als auch räumlich ohne den Ausbau. Zusätzliche Trennwände, Ein- und/oder Zubauten, Öffnungen, Oberflächen und Materialien werden von den Nutzer*innen bestimmt. Der Ausbau kann als Kulturschicht verstanden werden, welcher mit dem starren Raster der Beton- Grundstruktur bricht und dem Gebäude seine Ästhetik und Atmosphäre verleiht. Die Parklandschaft im Zentrum wird mit unterschiedlichen Pavillons für Sport, Freizeit und Kultur bespielt und umfasst den Teil des Stadtraums, der für alle zugänglich und nutzbar ist. Die zufällig wirkende Platzierung der Baukörper soll die ortsübliche Bebauung bzw. den Einfamilienhausteppich der unmittelbaren Umgebung spiegeln.