Das Johanneum: Junges Leben in alten Mauern  

Natalie Kofler

Betreuung:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hans Gangoly
Institut für Gebäudelehre
2022
Link zur Diplomarbeit

„Johanneum“ ist der Name eines etwa 110 Jahre alten Gebäudes, das in Südtirol, etwas außerhalb von Dorf Tirol, am Fuße der Mutspitze liegt. 1911 wurde es von den Meraner Architekten Musch & Lun als Waisenhaus für das Tiroler-Vorarlbergerische Liebeswerk errichtet. Zwanzig Jahre später zog das bischöfliche Schülerheim Johanneum in das Gebäude ein, von dem es auch seinen Namen erhielt. Über sieben Jahrzehnte lang wurde die kirchliche Schule mitsamt Schülerheim geführt, bis sinkende Schülerzahlen 2001 schließlich zur Schließung führten. Seit über zwanzig Jahren befindet sich der Komplex nun im Leerstand und ist dem Verfall preisgegeben, obwohl die Kirche ihn schon vor 15 Jahren verkaufte und es bereits mehrere Umbauvorhaben gab, deren Realisierung allerdings an verschiedenen Punkten gescheitert ist. Die vorliegende Arbeit ist der Versuch, diese Punkte zu identifizieren, sie zu bewerten und sie schließlich als Chance wahrzunehmen, dem Johanneum eine neue Zukunft zuzuschreiben. Eine Umgestaltung kommt nicht umhin, sich mit seiner besonderen Lage, seinem Wert als historisches, denkmalgeschütztes Gebäude und seinem ausdrucksstarken, symbolbehafteten Charakter auseinanderzusetzen. Aus einem respektvollen Um- und Zubau entsteht ein Entwurf, der sowohl die architektonischen und funktionalen Bedürfnisse einer Reha-Einrichtung für Kinder und Jugendliche erfüllt, als auch würdevoll und nachhaltig mit dem Bestand umgeht und ihn mit neuem Leben füllt.