Durch die Entdeckung der radonhaltigen heißen Thermalquellen etablierte sich in Bad Gastein ab 1830 ein mondäner Kurort, in dem Kaiser, Könige und Fürsten ihre Sommerfrische verbrachten und den Ort weltberühmt machten. Nach dem Ende der ersten Republik und dem Ende des österreichischen Reichs musste sich Bad Gastein neu strukturieren. Der Architekt und Visionär Gerhard Garstenauer entwickelte in den 1970er Jahren gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Anton Kerschbaumer eine Verjüngungskur für Bad Gastein. Neben der Erschließung Sportgasteins, die durch utopische Glaskugeln als Liftstationen und superelliptische Liftgondeln ihren Ausdruck fand, entstand die über die Grenzen Österreichs bekannte Felsentherme. 1975 wurde das Kongresshaus – Garstenauers letztes Bad Gastein-Projekt – mit dem Salzburger Architekturpreis ausgezeichnet. Dem seit 2000 leerstehenden Kongresszentrum drohen massive, identitätsverändernde Eingriffe und Garstenauers architektonisches Erbe ist aktuelll sukzessive in Gefahr. Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Geschichte des Gasteiner Tals und den architekturtheoretischen Ansätzen Gerhard Garstenauers, präsentiert die Masterarbeit ein Nachnutzungskonzept für das Kongresszentrum und das Haus Austria. Dazu wird ein umfassendes Programm zur Schaffung und Belebung eines neuen Zentrums erarbeitet. Neben einem funktionalen wird auch ein gebäudetechnisches Programm entwickelt, welches auf lokale Ressourcen zurückgreift und einen zukünftigen wirtschaftlichen Betrieb ermöglicht.