Das Waldviertel hat sich – trotz der schnelllebigen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten – seinen ursprünglichen ländlichen Charme erhalten. Seit kurzem entwickelt sich in der Region auch wieder ein verstärktes Interesse an Landwirtschaft, Handwerk und dem Dorfleben. Diese Diplomarbeit beginnt mit einer Analyse der Dörfer und Gehöfte im Waldviertel. Darauf aufbauend entsteht ein architektonischer Entwurf in einer bestehenden Hofstruktur in Dietmannsdorf an der Wild als Ort zum Wohnen, Arbeiten und Erleben. Das Gehöft besteht aus einer privaten Wohneinheit für die Bauernfamilie, aus Wirtschafträumen (Stallungen für eine Waldschafherde, Schlachträume, Hofladen) sowie gewerblichen Wohneinheiten für längere Aufenthalte am Hof. Dabei steht das Arbeiten und Erleben in direktem Bezug zueinander. Ein architektonisch wichtiger Aspekt ist die Implementierung der Struktur in den Dorfraum. Der Entwurf steht nicht im Kontrast zum Dorf, sondern hält sich an die Spielregeln alter bäuerlicher Bautradition. Das Dorfleben wird bewusst in den Bauplatz geholt und soll dem Dorfraum wieder zu neuem Leben verhelfen. Mit Elementen der „Naiven Architektur“ soll das Projekt als optimistischer Impulsgeber für zukünftige Entwicklungen dienen.