Nicht nur ökologische Aspekte sprechen für eine neue nachhaltige Form von urbaner Landwirtschaft, auch ökonomische Belange wie zum Beispiel das Verringern der Verluste durch den Transport. Die Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt und auch die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Stadt als großer Organismus gehören ebenfalls zu den positiven Auswirkungen einer grünen, sich selbst versorgenden Stadt. Zahlreiche Trends und Techniken fordern und ermöglichen es, Lebensmittel nah an Konsument*innen, direkt in der Stadt zu produzieren. Ein Vorteil der urbanen Landwirtschaft ist ihre Vielseitigkeit. Will man ein komplexes System wie eine Stadt einnehmen und mitgestalten, müssen die Interventionen divers und flexibel sein.
Die Arbeit analysiert vier sehr unterschiedliche Grazer Quartiere und erarbeitet individuelle Vorschläge zur Flächennutzung sowie Entwürfe für die Umsetzung urbaner Landwirtschaft. Die vorgeschlagenen Impulse sollen deutlich machen, dass ein Handeln auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedensten Bereichen und Maßstäben möglich ist. Nicht nur die oft publizierten, hoch technischen High-Rise-Farmen sollten Thema in der Architektur und Stadtplanung sein, sondern auch die vielen anderen Möglichkeiten und Interventionen auf Ebene der Stadtentwicklung und Gestaltung des öffentlichen Raumes. Auch Bildungsmöglichkeiten und Verbesserung der Wertschätzung können politisches und stadtplanerisches Aufgabengebiet sein. Da es ohnehin Tendenz hin zu mehr Grünbereichen in Städten und Metropolen gibt, kann urbane Landwirtschaft als messbarer Nutzen für eine grüne, nachhaltige Stadt stehen und vielfältige positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Städte generieren.